Ein paar Gedanken - Heinrich Kienholz

In diesen Tagen, in denen vieles plötzlich nicht mehr selbstverständlich ist, wir vermehrt wieder auf uns selber zurückgeworfen sind und in denen uns eine erzwungene Ruhe viel Zeit gibt, lernen wir vielleicht wieder ganz elementare Dinge zu schätzen.
Vielleicht sind es die Gespräche mit Menschen, die wir nun, gerade weil sie auf Distanz in den sozialen Medien, am Telefon oder gar wie in alten Zeiten in Briefen stattfinden müssen, als kostbarer und wichtiger erleben. Vielleicht sind es auch die ganz kleinen Dinge des Alltags, die wir wacher wahrnehmen, vertraute und doch kaum beachtete Gegenstände in der Wohnung, kleine Rituale im Tagesablauf, Blumen auf dem Balkon oder im Garten, den Wechsel des Lichtes von Tag zu Tag, das Erwachen des Frühlings in der Natur, ein gutes Buch, für das wir uns nun einmal Zeit nehmen können; all das kann uns helfen, achtsam und aufmerksam diese Zeit der Krise bewusst zu leben.
Vergessen wir aber auch nicht all diejenigen Menschen, die, bei uns oder anderswo auf der Welt, von dieser Krise viel stärker betroffen sind, die überarbeitet sind, überfordert, von Sorgen und Ängsten geplagt und oft kaum mehr wissen, wie sie weiter leben, ja überleben können.

Versuchen wir zu helfen, in Gedanken, Worten und materieller Unterstützung im Rahmen unserer Möglichkeiten.

04.04.2020 Heinrich Kienholz